Die Augenhornhaut
Unser Fenster zur Welt
Die durchsichtige Hornhaut schließt das Auge nach außen ab. Sie besteht aus fünf Schichten, ist gleichmäßig gekrümmt und klar. Das Licht fällt durch sie ins Auge. Zusammen mit der Augenlinse ist sie dafür verantwortlich, dass alles, was wir sehen, scharf auf der Netzhaut abgebildet wird.
Die Hornhaut des Auges hat zwei Funktionen:
- Schutz
Die Hornhaut schließt das Auge nach außen ab. Sie schützt die empfindlichen inneren Strukturen des Auges vor allen äußeren Einflüssen. Sie selbst wird durch einen Tränenfilm geschützt, der kleine Fremdkörper aus dem Auge spült. Gleichzeitig schmiert der Tränenfilm das Auge. So kann das Augenlid ohne Reibung über die Hornhaut gleiten. - BrechkraftAls Brechkraft wird die Stärke bezeichnet, mit der ein Medium auftreffendes Licht ablenkt. Beim Auge ist es folglich di...
Die Hornhaut bewirkt in Kombination mit dem Kammerwasser den Hauptanteil der Brechkraft des Auges (ca. 75 % der Gesamtbrechkraft).
Ursachen einer Hornhauttrübung
Die Ursachen, warum eine Hornhaut ihre Funktion einbüßt, können wir in vier Kategorien unterteilen:
- Verletzungen durch Fremdeinwirkung
- Entzündungen / Infektionen
- Endothelerkrankungen (zum Beispiel eine Dystrophie)
- KeratokonusGewebeschwäche der Hornhaut. Die Hornhaut ist kegelförmig vorgewölbt und verdünnt.
Eine Schädigung oder Erkrankung der Hornhaut kann eine Eintrübung verursachen. Diese beeinträchtigt das Sehvermögen stark. Je früher es eine exakte Diagnose gibt, umso größer ist die Chance für eine erfolgreiche Behandlung.

Folgende Erkrankungen der Hornhaut behandeln wir:
- Hornhautverletzungen (Erosio corneae)
Die oberste Schicht der Hornhaut ist betroffen. Häufig ist es ein Fingernagel oder sind es Kontaktlinsen, die die Hornhaut verletzen. Freiliegende Nervenenden sorgen für Schmerzen, Tränenfluss, Lichtempfindlichkeit, eine Rötung des Auges oder auch ein geschwollenes Lid. Das Sehen ist eingeschränkt. Augentropfen und -salben, Tabletten und Verbandskontaktlinsen schaffen meist Abhilfe und unterstützen den Heilungsprozess. - Hornhautentzündungen (Keratitis)
Krankheitserreger dringen durch Verletzungen, Augenreiben oder verunreinigte Kontaktlinsen ins Auge ein und können die Entzündung verursachen. Oder sie entsteht aufgrund einer anderen, vorangegangenen Augenerkrankung. Auch Allgemeinerkrankungen wie Virusinfektionen oder Rheuma sowie Herpes können Auslöser sein. Schmerzen und Lichtempfindlichkeit sowie eingeschränktes Sehen sind die Folge. Augentropfen, -salben und Tabletten helfen bei der Heilung der Entzündung. Wenn eine Narbe zurückbleiben sollte, die das Sehen weiterhin einschränkt, kann eine Operation helfen. - Infektionen mit Viren, Bakterien, Pilzen oder Amöben
- Hornhautgeschwür
Erreger dringen in die Hornhaut ein, meist infolge von Hornhautverletzungen, und beschädigen das Gewebe. Wenn dies nicht schnell erkannt oder behandelt wird, kann das Geschwür zur Erblindung führen. Erhebliche Schmerzen, eingeschränktes Sehen, Augenrötung und Tränenfluss, Lichtempfindlichkeit bis hin zum Krampf des Lides deuten auf das Geschwür hin. Augentropfen, -salben und Tabletten können die Erkrankung stoppen und heilen. Eine Narbe bleibt meist zurück. Wenn das Geschwür nicht abheilt, kann eine Hornhauttransplantation (Keratoplastik) notwendig werden. Ist das Augeninnere bereits von Erregern befallen, muss ebenso ein operativer Eingriff in Form einer Spülung erfolgen. - Hornhautnarben
Bleibt eine Narbe durch beispielsweise eine Entzündung, eine Verletzung oder ein Geschwür zurück, kann sie das Sehen einschränken. Augentropfen können die Narbe verblassen lassen. Ist die medikamentöse Behandlung nicht erfolgreich, schaben wir bei einem Eingriff die oberste Hornhautschicht ab. Verläuft die Narbe bis in tieferliegendes Gewebe ist meist eine Hornhauttransplantation (Keratoplastik) erforderlich. - Hornhautdegeneration
Die Hornhaut kann sich durch Verletzungen, Erkrankungen oder im Alter verändern. Kalkeinlagerungen in der Hornhaut können beispielsweise die Folge sein. Diese können wir operativ durch Abkratzen der obersten Hornhautschicht entfernen. - Erkrankungen des Hornhautendothels (innerste Schicht der Hornhaut)
Die Pumpzellen in der innerste Zellschicht der Hornhaut machen sie klar. Wenn sie versagen, sammelt sich hier Flüssigkeit und die Hornhaut quillt auf. Die Folgen: Die Hornhaut trübt ein, das Sehen ist eingeschränkt und die Blendempfindlichkeit nimmt zu. - Vererbte Hornhauterkrankungen (Hornhautdystrophien)
Hornhautdystrophien sind angeboren. Die Hornhaut verändert sich – in welcher Schicht und inwieweit ist unterschiedlich. Die Erkrankung verläuft schmerzhaft und das Sehen ist meist zunehmend eingeschränkt. Bis zur Erblindung kann die Dystrophie führen. Augentropfen und -salben können Abhilfe schaffen. Wenn dauerhaft Schmerzen auftreten oder das Sehvermögen erheblich beeinträchtigt ist, führen wir eine Keratoplastik (Hornhautübertragung) durch. - Keratokonus (krankhafte Vorwölbung der Hornhaut)